Der Verein der Fliegenfischerfreunde Allgäu hat sich bereits bei seiner Gründung 2018 die nachhaltige Bewirtschaftung seiner Gewässer auf die Fahnen geschrieben. Mit der Pacht der Konstanzer ergab sich die Möglichkeit das umzusetzen.
Neben der Erbrütung von Bachforelleneiern in Brutboxen im Winter ist die Verbesserung des Laichhabitats eine weitere Säule unseres Konzepts der nachhaltigen Gewässer-Bewirtschaftung. Wieso ist das nötig? Nicht mehr jedes Fließgewässer hat einen komplett natürlichen Geschiebefluss aus Kies und Steinen. Außerdem nimmt der Anteil an Feinsediment durch Erosion zu. Das führt oft dazu, dass dort wo Kiesuntergrund vorhanden ist, dieser Kies zusammen mit Wasserpflanzen regelrecht verbackt, auch Kolmatierung genannt. Wenn das passiert können die Forellen keine oder nur sehr schlecht Laichgruben in den Kies schlagen und dann finden die Forelleneier keinen Unterschlupf in den Kieszwischenräumen, wenn es überhaupt noch zur Laichablage kommt. Also versucht man diesen verbackenen Untergrund aufzulockern. Für Äschen (übrigens der Leitfisch dieser Gewässerregion) die später im Jahr laichen, gilt übrigens das gleiche.
Da bei uns das Laichen der Forellen je nach Wetter und Außentemperaturen Ende November / Anfang Dezember los geht, war es heute Ende Oktober Zeit, mit der Laichhabitat-Verbesserung zu beginnen. Bei niedrigem Wasserstand und mehr Wasser von oben wie von unten ging es mit 9 Mann los. Bewaffnet mit Vorschlag-Hämmern, Fäustlingen, Bodenankern und Harken wurden potenzielle Laichplätze aufgelockert. Wie stark die Verbackungen teilweise waren, konnten wir daran sehen, dass nicht jeder Bodenanker die Aktion schadlos überstanden hat.
Im Anschluss gabs zur allgemeinen Stärkung Weißwürste für alle Teilnehmer.
Mit dem heutigen Arbeitseinsatz haben wir wieder ein kleines Schrittchen gemacht, unseren Abschnitt der Konstanzer Ach für die vorhanden Forellen und Äschen wieder ein wenig lebenswerter zu machen. Das wird auch in Zukunft unsere Mission bleiben.
Grüße Bernd, 24.10.2020